Das Gegenteil von Glück im Unglück

Herren kehren mit 2:2 vom Gastspiel beim VfL Nordstemmen II zurück

Warum weit reisen, wenn das Gute derart nah ist? So ungefähr verhält es sich für den TSV mit dem VfL Nordstemmen II. Einmal über den Marienberg, schon ist man am Schlingweg und damit bei einer ähnlich gestrickten Mannschaft auf Augenhöhe. Das, zumindest Ersteres, dachten sich wohl auch die rund 30 Zuschauer, die sich aus Schulenburg auf den Weg zu diesem zweiten Testspiel der Vorbereitung gemacht hatten und an einem herrlichen Sommerabend mit vier Toren belohnt wurden. Endstand: schiedlich-friedlich 2:2.

Die Akteure waren kaum auf dem B-Platz angekommen, da jubelten die Gastgeber zum ersten Mal. Nach einem Rückpass stand Timo Stockleben beim missglückten Befreiungsschlag im Weg, von ihm prallte der Ball ins Schulenburger Tor ab (6.). Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten: Freistoßflanke aus dem Halbfeld von Mike Gebhardt, Daniel Süß kommt mit dem Fuß an den Ball, Ausgleich (9.). Wenig später (fast) eine Kopie dieses Treffers: Freistoßflanke aus dem Halbfeld von Gebhardt, der eine Minute zuvor eingewechselte Niklas Paland kommt mit dem Kopf an den Ball, 2:1 (27.). Fazit: Die Platzherren waren optisch in den ersten 45 Minuten leicht überlegen, taten sich gegen effiziente Gäste aber schwer dabei, Chancen zu kreieren.

Das jedoch sollte sich im zweiten Durchgang ändern. Sie schnürten die Blau-Weißen phasenweise in der eigenen Hälfte ein, scheiterten allerdings im Abschluss entweder an Schulenburgs Keeper Sascha Möhring oder ließen die nötige Präzision vermissen. Der TSV mit reichlich Dusel, nicht zuletzt als der Schiedsrichter einen Kopfball von Steffen Knappe nicht mit vollem Umfang hinter der Torlinie gesehen hatte. Mithilfe des VAR wäre seine Entscheidung womöglich anders ausgefallen... Sei es drum: Der Keller in Köln war heute Abend nicht besetzt, es deutete vieles auf einen schmeichelhaften Auswärtssieg hin. Doch dann, Unglück im Glück eben, fiel kurz vor dem Abpfiff doch noch der Ausgleich - Frederik Könecke beförderte den Ball sehenswert in den linken Winkel (88.). Total verdient, keine Frage, aber so spät ist immer doof.