Die Schulenburger Altherren tragen weiter eine weiße Heimweste. Sie ist vielleicht nicht blütenweiß, aber doch weiß. Und das ist besser als grau. Oder schwarz. Übersetzt: Im dritten Heimspiel der noch jungen Saison hat die Mannschaft um Spielertrainer Norman Schiering ihren dritten Sieg eingefahren - dieses Mal war es beim 9:2 (4:2) gegen die SG Engensen/Wettmar sogar ein besonders deutlicher. Nimmt man noch den Testspielerfolg gegen Hotteln hinzu, liest sich die Bilanz noch ein Stückchen besser. Aber aufgemerkt, der Fachmann ahnt schon, was kommt: Auswärts hat sich die neue Ü32 noch nicht beweisen müssen, können, dürfen. Ob es da auch so gut läuft? Nächsten Freitag nach den 80 Minuten in Sievershausen wird man schlauer sein...
Zum Spielgeschehen gegen die Sportsmänner aus Engensen und Wettmar, gegen die sich ein beiderseitig durchaus hart, aber am Ende doch immer fair geführter Fight entwickelte: Mit einem Hallo-Wach-Lattenknaller in der 3. Minute weckte Schiering Zuschauer, Ersatzspieler, Gegner, eigene Mannschaft, jetzt ging es los. Kurz darauf hatten die Gäste, die nicht in Bestbesetzung angereist waren, ebenfalls die Führung auf dem Fuß, es blieb jedoch beim 0:0 (6.). Vorerst, denn nachdem der Ball nur in die Mitte geklärt werden konnte, setzte Joscha Wodniczak die Lederkugel rechts oben zum 1:0 für den TSV Schulenburg unter den Querbalken (10.). Nach feiner Vorarbeit von Steffen Mroz erhöhte Schiering aus der Drehung auf 2:0 (16.).
In der Folge entwickelte sich eine eher einseitige Partie, in der Schiering mit einem Strahl in den Giebel scheinbar für die frühe Vorentscheidung sorgte (20.). Aber eben nur scheinbar, denn wer anschließend beste Chancen ausließ, wurde plötzlich bestraft: Nach einem Doppelschlag (33., 34.) waren die Gäste eher aus dem Nichts wieder dran, es hieß aus Sicht der Platzherren nur noch 3:2. Hoppala, eben noch vor Selbstbewusstsein gestrotzt, jetzt verunsichert. Altherrenfußball ist ein knallhartes Business, ein ganzer schmaler Grat from Hero to Zero! Umso wichtiger, dass Jan Neesen kurz vor dem Abpfiff der ersten Hälfte durch Schiedsrichter Pascal Schauer uneigennützig querlegte zu Wodniczak, der mit dem 4:2 für einen doch deutlich bekömmlicheren Pausentee sorgte (39.).
Aber man war trotzem gewarnt, dieser Drops war noch nicht gelutscht! Schon eher, als Wodniczak kurz nach dem Seitenwechsel am Ende einer 3:1-Überzahlsituation locker zum 5:2 einschieben konnte (43.). Als Neesen nach feiner Einzelaktion auf 6:2 stellte, war das Ding zwar durch (53.), allerdings konnten die Gäste doch immer wieder Gefahr heraufbeschwören. Mal trafen sie nur den Pfosten, mal war Sascha Möhring mit einer Doppelglanztat zur Stelle - es sollte an diesem Abend bei ihren zwei Treffern bleiben. Auch der kurz darauf eingewechselte Patrick Stehr musste noch ein paar Mal ein-, aber nicht mehr hinter sich greifen. Stattdessen schraubten Schiering nach einem Solo (63.) und per Lupfer nach einem langen Abstoß (68.) sowie Mroz im Nachsetzen (77.) das Ergebnis weiter in die Höhe.