Zu einer „doch etwas seltsamen“ Jahreshauptversammlung hat Andreas Schauer insgesamt 22 weitere Mitglieder des TSV Schulenburg begrüßt. Eigentlich hätte diese wie üblich rasch im Anschluss an die Pflichtspielsaison der Fußballer im Juni stattfinden sollen. Doch COVID-19 hat auch den Zeitplan des 82-jährigen Vereins durcheinandergewirbelt. Lange war fraglich, ob die Veranstaltung in diesem Jahr überhaupt über die Bühne gehen würde. Um das abgelaufene Geschäftsjahr 2019 ordnungsgemäß abzuschließen, entschloss sich der Vorstand jedoch dazu, die jährliche Versammlung durchzuführen – wenn auch in reduzierter Form.
Eine Teilnahme war nur nach Voranmeldung möglich, um sicherzustellen, dass die Abstandsregeln eingehalten werden. Für bis zu 60 Mitglieder wie in den vergangenen Jahren reicht der Platz unter dem Vordach des Klubheims unter den gegenwärtig erforderlichen Bedingungen nicht. Auf die üblichen Ehrungen für langjährige Mitglied- oder Vorstandschaft verzichteten die Verantwortlichen bewusst, diese sollen nachgeholt werden, sobald es in einem angemessenen Rahmen wieder möglich ist. Einzig Dieter Schöne wurde ausgezeichnet: Zwölf Jahre lang hatte dieser sich als Platzwart verdient gemacht, im Sommer war nun Schluss. Der Vorsitzende Schauer, der später wie der gesamte Vorstand entlastet und einstimmig wiedergewählt wurde, dankte Schöne mit einem Präsentkorb und einem Spielzeugrasenmäher, der ihn immer an diese Zeit erinnern soll.
In ihren Berichten blickten die Spartenleiter auf die abgebrochene Saison 2019/20 zurück und sprachen über die jüngsten Entwicklungen in den Bereichen Fußball, Volleyball, Turnen und Gesundheitssport. Der wohl wichtigste Tagesordnungspunkt der vergangenen Jahre hätte unter normalen Umständen der geplante Ausbau des Klubheims sein sollen, doch hat dieses Vorhaben eine zu große Bedeutung für die Zukunft des gesamten Vereins und seiner Mitglieder, um ihn in einem solch kleinen Rahmen zu diskutieren, wie Schauer betonte. Auf der Jahreshauptversammlung im nächsten Sommer soll das Vorhaben aber definitiv einen Platz auf der Tagesordnung finden.
Nach knapp anderthalb Stunden dankte Schauer den anwesenden Mitgliedern für ihre Teilnahme. Es war 19.29 Uhr – um diese Uhrzeit beginnt normalerweise erst der Countdown für die Veranstaltung, die der Vorsitzende Bezug nehmend auf das Gründungsjahr traditionell um 19.38 Uhr eröffnet. Das Ende noch neun Minuten hinauszuzögern, war angesichts der doch recht niedrigen Temperaturen keine Option. Oktober statt Juni, es war eben vieles anders in diesem Jahr.