Die Saison nähert sich dem Ende, es ist die Zeit der Entscheidungen gekommen: Meister der 2. Kreisklasse 2 wird wohl der TSV aus Pattensen, doch (zugegebenermaßen inoffizieller) Stadtmeister ist der TSV aus Schulenburg. So kann's gehen: Du verlierst das Derby und kannst trotzdem ein Titelchen begießen! Nach dem 3:1-Coup auf eigenem Rasen zog unsere Ü32 beim Wiedersehen auf dem Mertes-Acker, der freilich eher einem Teppich gleicht, mit 2:3 den Kürzeren. Ergibt nach Adam Riese ein 5:4 für die Schulenburger Campeónes!
Der erster "Aufreger" bereits vor dem Anpfiff: Wo haben die Pattenser denn plötzlich ihre weißen Trikots her? Da weicht man extra und erneut vom üblichen Dunkelblau auf die im Hinspiel bewährte babyblaue Kluft aus - und dann ist's für die Katz'! Wie auch immer: Personell etwas gebeutelte Gäste verlegten sich vom Anfang bis (fast) zum Ende aufs Setzen von Nadelstichen. Diese Taktik funktionierte, weil sie mit fast schon unerhörter Effizienz gepaart war. Nach nicht einmal einer Zeigerumdrehung und dem ersten Fehlpass im Aufbauspiel ließ sich Bock nicht lumpen und überwand Pattensens Torwarttitan Paulig von der Mittellinie. Gerüchten zufolge hatte er diesen Treffer vor knapp drei Jahrzehnten im Kindergarten angekündigt. Oder auch nicht. Nicht viel später jedenfalls netzte Bock zum zweiten Mal an diesem Abend, dieses Mal aus deutlich kürzerer Distanz (14.). Pattensen macht das Spiel, Schulenburg die Tore...
Man überließ den Platzherren den Ball und verlegte sich darauf, stabil zu stehen. Das klappte gut, die Defensive um die Ex-Schützenallee-Kicker Kühne, Kinastowski und Mehl verrichtete erfolgreiche Schwerstarbeit. Nach einer halben Stunde waren die Pattenser dann aber doch erstmals erfolgreich: Der aufgerückte Abwehrmann Bertram traf wuchtig nach einer Ecke (30.). Und es kam kurz vor dem Pausenpfiff noch dicker: Nach einem unnötigen Ballverlust im Aufbau glich Kevin Seiboth aus (38.).
Halbzeit zwei ist fix zusammengefasst: Pattensen weiter mit geschätzt 90 Prozent Ballbesitz, aber kaum Chancen, weil Schulenburg inklusive Debütant Gurov-Sommer aufopferungsvoll kämpft. Einmal bewahrt der Pfosten den Außenseiter vor dem Rückstand, ansonsten ist immer wieder ein Bein dazwischen. Bis zur 76. Minute. Da ließ es Marcel Ebeling mit einem Rechtsschuss ins rechte Eck doch noch ein drittes Mal im Gästekarton rappeln. Natürlich nicht unverdient, aber aufgrund des Zeitpunktes natürlich wahnsinnig ärgerlich für den Schulenburger TSV. Dessen letztes fünfminütiges Aufbäumen blieb ohne Ertrag. Also Feierabend, Zeit für eine gesellige Runde unter alten Bekannten!