2:6, 3:6. Was klingt wie ein Ergebnis beim Tennis, sind die Ergebnisse der Schulenburger Altherren in der Saison 2022/23 gegen den FSC Bolzum/Wehmingen. Da ist jemand definitiv nicht der Lieblingsgegner der TSV. Doch so sehr sich die Resultate aus Hin- und Rückspiel auch ähneln, so unterschiedlich verliefen beide Partien - zumindest zum größten Teil.
Aber formidabel abgekreidetem und frisch gemähtem Geläuf waren die Voraussetzungen ungleich besser als beim Finde-die-Linie-Spiel in Bolzum. Hütchen? Nix da! Und, um es vorweg zu nehmen, die Begegnung lief erfreulicherweise auch deutlich fairer ab als im September. Gleich war hingegen, dass die Blauen aus Schulenburg den besseren Start erwischten: Ein Hereingabe von rechts von Florian Klose rutschte durch zu Norman Schiering, der mühelos abstauben konnte (3.). Wenig später war es bei einem Konter wieder Klose, der Schiering bediente, der diesmal per Heber erfolgreich war (11.). Was für ein Start! Schade, aber wenig überraschend, dass es so nicht weiterging...
Die Gäste wachten auf und bauten enormen Druck auf. Hier ein Pfostenschuss, da mehrfach ein glänzend reagierender TSV-Torwart Sascha Möhring - dass es bis fast zur Pause noch 2:0 stand, kam schon fast einem Wunder gleich. Klar hätte Klose bei einem Konter beinahe das 3:0 erzielt (34.), doch das wäre wohl des Guten zu viel gewesen bei dem Bolzumer Chancenwucher. Dass die Gäste noch in der ersten Hälfte zum Anschlusstreffer kamen, war zweifelsohne verdient. Wie das 1:2 in der 38. Minute zustande kam, war hingegen eher unglücklich und unnötig aus Schulenburger Sicht.
Tja, und nach Wiederanpfiff wurde es nicht besser. Nach einer Bogenlampe glich der FSC rasch aus (49.) und ging alsbald sogar erstmals an diesem Abend in Führung (51.). In dieser insgesamt eher vogelwilden Schulenburger Phase kam das nicht unverdient. Irgendwie aber kurios, dass die Gäste ihre Gastgeber am Leben ließen und nicht richtig nachsetzten. Oder berappelten diese sich einfach? Wahrscheinlich eine Mischung aus beidem. Jedenfalls schlug der TSV zurück: Der agile Debütant Jakub Dymek setzte André Matthiesen geschickt in Szene, der aus der Distanz abzog: abgewehrt zur Seite und abgestaubt von Routinier Jörg Behling, 3:3 (64.).
Würde die Partie erneut kippen? Nein. Die Bolzumer hatten noch etwas mehr im Tank, speziell Tobias Somnitz war nicht zu bremsen. In der 70. und 75. ließ er reihenweise Gegenspieler stehen wie Slalomstangen und stellte auf 4:3 und 5:3. Lob für ihn, aber das ging ehrlicherweise auch viel zu einfach. Wie auch immer: Der Käse war gegessen, doch der Schlusspunkt fehlte noch. Den gab es in der Nachspielzeit mit dem 3:6 (80.+1).
Fazit: Verdienter Erfolg für die Gäste, die nicht umsonst in der Tabelle dort stehen, wo sie stehen. Aus Schulenburger Sicht war diese Niederlage angesichts der starken Anfangsphase inklusive 2:0-Führung dennoch unnötig. Es hätte ja durchaus mit einem 3:0 in die Pause gehen können, wenngleich das zugegebenermaßen schon sehr frech gewesen wäre....