Nach fünf Jahren ist nun also Schluss. Mannschaft und Vorstand wissen es schon eine ganze Zeit lang: Mit dem Ende der Saison 2022/23 endet auch die Tätigkeit von Thomas Grote als Trainer der 1. Herren des TSV Schulenburg. Vor der Partie in Laatzen am letzten Spieltag dieser Runde hatten Mannschaft und Trainer eine kleine Abschiedsfeier. Lieber Thomas, damit ist auch hier der Zeitpunkt für einen Rückblick gekommen!
Fazit: Es waren fünf ereignisreiche Jahre. Vielleicht nicht in sportlicher Hinsicht, schließlich ging es über die gesamte Dauer in der 1. Kreisklasse um Punkte, kein Aufstieg, kein Abstieg. (Den Abschluss klammern wir an dieser Stelle einfach aus.) Aber dann war da ja eine gewisse und (zum Glück) langsam in Vergessenheit geratende Pandemie, die das Leben von uns allen zwischenzeitlich auf den Kopf stellte.
Doch der Reihe nach: Die gemeinsame Reise begann im Frühsommer des Jahres 2018. Die 1. Herren hatte die Klasse gehalten, dennoch musste der Verein auf ungebliebte Trainersuche gehen, denn Spielertrainer Norman Schiering ging, wie angekündigt, in Fußballrente. Und siehe da: Dank eines Tipps sowie eine E-Mail und ein Treffen bei Sonnenschein und Kaffee in Sarstedt später war die Trainersuche überraschend schnell erfolgreich abgeschlossen. Beim Sommerturnier zum 80. Geburtstag des TSV im Juni konntest Du Dir schon einmal ein Bild von der Mannschaft verschaffen. Der erste Eindruck dürfte nicht der schlechteste gewesen sein, denn die Truppe entschied sämtliche Partien für sich und gewann das eigene Turnier souverän.
Einer engagierten Vorbereitung folgte eine atemberaubende erste Saison. Nach einem hart erkämpften 2:2 bei der SG Blaues Wunder II am letzten Spieltag stand der dritte Platz zu Buche. Wow, so gut hatte der TSV Schulenburg eine kleine Ewigkeit nicht mehr dagestanden! An dieser Stelle wäre noch einmal ein Blick in die Geschichtsbücher nötig. Der wird vielleicht nachgeholt... Basis für diesen Erfolg war, dass die Schießbude dicht gemacht wurde. In der Vorsaison hatte es satte 98-mal im eigenen Kasten geklingelt, nun waren es in 26 Spielen gerade einmal 27 Gegentreffer. Dieser dritte Rang berechtigte am Ende sogar zur Teilnahme an der Aufstiegsrunde der vier Tabellendritten, in der noch ein Platz in der Kreisliga ausgespielt wurde. Nun, während dieser war ein Großteil der Mannschaft, nun ja, verhindert. Die Stichworte lauten Mannschaftsfahrt, Mallorca. Mit einer Rumpftruppe setzte es drei Niederlagen. Aber wer hätte es auch ahnen können? Und: Die Kreisliga wäre mutmaßlich auch eine Nummer zu groß und vielleicht ungesund gewesen. Hätte, wenn und aber...
Es ging also im Sommer 2019 weiter in der 1. Kreisklasse. Und das leider wieder in der ungeliebten Staffel 4 mit Fahrten unter anderem in den Norden Hannovers statt an den Deister. Ist alles ein großes Puzzlespiel, keine Frage, trotzdem hat es der Verband in den vergangenen Jahren irgendwie nicht gut mit uns gemeint, allen Bitten zum Trotz. Defensiv lief es gut, nach vorne mangelte es etwas an Durchschlagskraft, gesichertes Mittelfeld. Dann kam Corona. Erst totaler Stillstand, der Saisonabbruch, irgendwann wieder Training in einer bislang völlig unbekannten Art und Weise. Mit Abstand zum Beispiel. Die Erinnerung daran verblasst, aber es war eine unwirkliche und für die Spieler, aber natürlich vor allem auch für den Trainer komplizierte wie fordernde Zeit.
Dann der Re-Start, neue Runde, neues Glück. Kann denn die Saison 2020/21 zu Ende gespielt werden? Nein! Für die 1. Herren des TSV war in der eigens verkleinerten Staffel bereits nach sieben Spielen Feierabend, erneuter Saisonabbruch. Bloß schnell abhaken und der nächste Versuch mit der Saison 2021/22. Ja, jetzt rollte der Ball endlich wieder dauerhaft. Allerdings holperte er aus Schulenburger Sicht das ein oder andere Mal zu viel. Die eine Baustelle hier, die andere da, Verletzungspech, ein schmal gewordener Kader, vielleicht auch Pandemie-Nachwirkungen. Schwer zu beurteilen, Fakt ist aber: Am Ende stand der frühzeitige Klassenerhalt.
Wir haben in den vorherigen Absätzen ganz viel unterschlagen: Persönliches, kleine Ärgernisse, Glücksmomente, Kuriositäten. Aber womöglich liest schon bei dieser Länge niemand den Artikel bis zum Ende. Und das ist definitiv nicht gewollt, denn etwas ganz Wichtiges kommt gleich noch. Nicht komplett unterschlagen werden darf die gerade zu Ende gegangene Saison 2022/23, an deren Ende der letzte Platz und damit verbunden der Abstieg steht. Sie war geprägt von etlichen engen, glücklosen Spielen, was wiederum vor allem an viel zu wenigen eigenen Toren sowie viel zu wenig Personal und Konkurrenzkampf innerhalb des Kaders lag. Kurzum: Die Luft war irgendwie frühzeitig raus. Es lässt sich vorzüglich darüber diskutieren, woran es nun gelegen hat. Das ändert aber nichts daran, dass das leider kein würdiger Ausstand für Dich war.
Das ist jetzt auch schon Vergangenheit. Ab der nächsten Saison stehst Du beim TSV Gestorf an der Seitenlinie und bleibst der 1. Kreisklasse damit erhalten, der (ebenfalls blau-weiße) Nachbar hat die gerade abgelaufene Spielzeit in der Parallelstaffel 3 auf dem neunten Platz abgeschlossen. Für die neue Aufgabe wünschen wir Dir alles Gute und viel Erfolg, eine mindestens genauso lange Amtszeit, keine Pandemie und natürlich vor allem Dir und Deinen Liebsten jede Menge Gesundheit und Zufriedenheit! Man sieht sich!