Einmal tief durchatmen! Nach zwei durchaus passablen Leistungen, aber einem äußerst unglücklichen 5:6 in Sorgensen und einem verdienten 2:5 gegen sehr starke Hiddestorfer, befanden sich die Altherren des TSV Schulenburg vor dem Gastspiel beim TSV Dollbergen unter Zugzwang: Noch eine Niederlage, dann brennt der Baum. Nein, das nun nicht, aber von einem Fehlstart hätte man in diesem Fall schon reden müssen. Hätte, wäre, wenn und aber: Es gab einen letztlich souveränen 6:1-Auswärtssieg zu feiern!
Nur: Wer hätte das nach wenigen Zeigerumdrehungen gedacht? 25 Minuten zwischen Absprachen in der Kabine und Anstoß auf dem feinen und vorbildlich abgekreideten Platz schienen eine zu lange Zeit gewesen zu sein; in der Anfangsphase wurde exakt das nicht gemacht, was man unbedingt machen wollte. Die Strafe folgte mit dem 0:1 auf dem Fuße, kassiert passenderweise mal wieder per Kopf (3.). Was für ein Fehlstart!
Es wurde aber zügig besser. Die erste Gelegenheit ließ Joscha Wodniczak noch aus, als er die Kugel aus extrem aussichtsreicher Position an den Querbalken nagelte (8.). Der dunkelblaue TSV gewann aber langsam die Kontrolle über das Spiel und belohnte sich mit dem Ausgleich durch Tobias Neu in der 28. Minute in Form einer satten Direktabnahme unten links ins Eck nach prima Vorlage von Wodniczak. Kurz vor dem Pausenpfiff gelang Wodniczak sogar noch das 2:1 (39.). Es lief jetzt aber sowas von in die richtige Richtung...
Und es wurde sogar noch deutlich besser, die zehn Minuten nach dem Seitenwechsel verliefen wie gemalt. In dieser kurzen Phase stimmte einfach alles: Hinten passte der Zugriff, es wurde geduldig auf Fehler gelauert im Aufbauspiel der Gastgeber, die dann mit der Präzision eines (guten) Chirurgen und auch ziemlich zügig ausgenutzt wurden. Das Ergebnis: 3:1 per Freistoß von Tobias Neu nach Foul an der Strafraumgrenze an Wodniczak (43.), 4:1 durch sein erstes Tor in der (Ü32-)Karriere von René Kinastowski (45.), ja wirklich, 5:1 von Florian Klose per Außenrist aus spitzem Winkel ins lange Eck (47.). Bäm, bäm, bäm. Ein Wirkungstreffer nach dem anderen!
Einziges Manko: So ging es nicht weiter. In den restlichen 30 Minuten wollte das Auswärtsteam vielleicht zu viel, verließ vielleicht auch etwas verständlich den eingeschlagenen Weg und machte sich das Leben damit selbst schwer. Viele Chancen sprangen nun jedenfalls nicht mehr heraus, allerdings machte der Gegner auch nicht mehr allzu oft auf sich aufmerksam. Im Ergebnis trudelte die Partie dem pünktlichen Abpfiff entgegen, unterbrochen nur durch einige unnötige Nickligkeiten und das 6:1 von Wodniczak nach starkem Steal von Benjamin Mehl in der 62. Minute.