Eine ganz schwierige Aufgabe hatten die Damen des TSV Schulenburg in der Kreisliga 1 unter der Woche vor der Brust. Bei Flutlicht war der TuS Kleefeld zu Gast. Und der Tabellenzweite reisten mit dem Selbstvertrauen von zwölf Punkten an, es war ein echtes Spitzenspiel - zumindest auf dem Papier. Spoiler-Alarm: Es wurde zu einer sehr spannenden, aber nicht wirklich spitzenmäßigen Angelegenheit, an deren Ende die von Thomas Zehler und Jörg Behling gecoachten Gastgeberinnen jubelten.
Danach sah es zunächst überhaupt nicht an. Es wirkte, als gäbe es einen Klassenunterschied zwischen den beiden Mannschaften. Die Schulenburgerinnen konnten von Glück reden, dass der TuS nicht in Führung ging. Entweder segelten die Kleefelder Kopfbälle nach starken Standards am Tor vorbei oder an die Latte. Oder aber Celine Hendrischk hielt die Gastgeberinnen im Spiel. Hinten gefordert wurden die Kleefelderinnen nicht. Zehler versuchte, sein Team in der Pause wachzurütteln, und forderte eine Reaktion. Wie schon in den vergangenen Woche das Beste des ersten Abschnitt das Ergebnis gewesen, das geht so auf Dauer natürlich nicht gut.
Und siehe da: Stück für Stück und Minute für Minute schafften es die Schulenburgerinnen, jetzt auch mal gefährlich zu werden. Es war noch immer kein sonderlich schönes Spiel, aber der Wille war nun sichtbar. Nach einem gut herausgespielten Konter klingelte es dann auch flott im Kasten der Gäste: Angelina Hendrischk setze sich stark durch und verwandelte eine Flanke von Rebecca Wagner zum 1:0 (52.). Nicht wirklich verdient, aber Schwamm drüber. Es kam noch besser: Nach einem weiteren Konter stand es plötzlich sogar 2:0, dieses Mal machte es Wagner selbst, ab ins lange Eck (60.).
Alles entspannt? Nein, eher nicht, denn es war ja noch eine halbe Stunde zu spielen und die Kleefelderinnen dachten überhaupt nicht daran, schon aufzustecken. Vor allem nach Standards waren sie weiterhin gefährlich, in der 78. Minute klingelte es schließlich nach einer Ecke im Schulenburg Gehäuse. Mehr passierte aber nicht, dank einer Menge Entschlossenheit und Kampfkraft aufseiten des TSV. Der Jubel nach dem Schlusspfiff war natürlich groß über den doch eher unverdienten Heimsieg. Aber egal, die Punkte sind auf dem Konto und Zehler dürfte etliche graue Haare mehr haben. Er und alle anderen, die es mit der Mannschaft halten, hätten allerdings sicherlich nichts dagegen, wenn diese jetzt wieder eine Schippe drauflegt, um zu zeigen, dass man zurecht oben mitspielt...