Es ließ sich ja ziemlich gut an, das zweite Topspiel für die Herren des TSV Schulenburg in dieser Saison in der 4. Kreisklasse 3. Erst das Auflaufen auf den Kunstrasenplatz im Bundesliga-Style (siehe Foto), dann eine ganz manierliche Startphase im Auswärtskick beim TSV Goltern III. Und das Ende war aus Sicht der Gäste auch richtig gut! Dazwischen war jedoch eine ganz Menge Leerlauf, sodass letztlich ein alles in allem 1:1-Unentschieden gegen einen allerdings auch wirklich guten, vor allem sehr stabilen Gegner steht. Mit der Punkteteilung dürften beide Mannschaften insgesamt ganz gut leben können...
Gerade einmal sieben Gegentore hatten die Golterner in ihren zuvor sieben Begegnungen in dieser Spielzeit kassiert. Macht, frei nach Adam Riese, eine Butze pro Spiel. Es war also klar, dass es kein Leichtes werden würde, das eigene, durchaus beeindruckende Trefferkonto (51 in zehn Partien) aufzustocken. Doch wer weiß schon, wie der Nachmittag gelaufen wäre, wenn Matthias Stogniew in der 8. Minute zugestochen hätte, als er nach einem Steckpass frei vor Golterns Torhüter Sebastian Thiel auftauchte. Leider schob er den Ball rechts am Tor vorbei. Chance vertan!
So einfach ließ sich die Defensive des Gegners in der Folge nicht mehr übertölpeln, ganz im Gegenteil. Die Golterner standen sehr kompakt, sie machten der Offensive der optisch überlegenen Schulenburger das Leben extrem schwer. Die zweite große Chance der Gäste sollte bis zu 86. Minute auf sich warten lassen - das sagt eigentlich alles. Die mangelnde Durchschlagskraft war aber nicht ausschließlich auf einen sattelfesten Kontrahenten, sondern auch auf zu wenig Zielstrebigkeit und Bewegung im eigenen Spiel zurückzuführen.
Die Platzherren hatten ihre erste richtig gut Gelegenheit in der 26. Minute, es war gleich eine Doppelchance, bei der Schulenburgs Torhüter Christian Borchers sogar seinem Kollegen auf der anderen Spielfeldhälfte ein Sonderlob abrang. Überhaupt war die Begegnung lange von gegenseitigem Respekt und Fairness geprägt. Erst in der zweiten Hälfte wurde es etwas zu unruhig.
Die begann aus Sicht der Gäste mit einem echten Schock: Golterns Jan Aldag rutschte eine Flanke von rechts über den Schlappen, und diese senkte sich schließlich über Borchers hinweg ins lange Eck (54.). Das 0:1 war ein kleiner Wirkungstreffer, in den folgenden 30 Minuten lief bei den Blau-Weißen aus Schulenburg nach vorn so gut wie nichts zusammen. Und einer der vielen Ballverluste in der Vorwärtsbewegung hätte mit einer Ampelkarte bestraft werden müssen. Glück gehabt!
Und dann verdiente man sich trotzdem noch den einen Punkt: Nach einer Systemumstellung auf Dreierkette legten die Akteure von der Leine in der Schlussphase auch noch einmal den Schalter im Kopf um, fanden zurück zu einer engagierten Spielweise. Sie drückten - und hätten durch Niklas Paland ausgleichen müssen, als dieser den Ball aus Nahdistanz jedoch über den Querbalken pöhlte (86.). Die große Chance vertan? Ja, aber kurz darauf stand Markus Tomaschewski da, wo man nicht unbedingt stehen muss, und drückte den Ball nach einem Befreiungsschlag von Mike Gebhardt über die Linie. Nicht schön, aber selten, verdient und vor allem: ganz wichtig!