Mit Fug und Recht lässt sich behaupten, dass die Zuschauer beim Altherren-Derby zwischen dem TSV Schulenburg und der Sp.Vg. Hüpede/Oerie einiges geboten bekommen haben. Wurde beim 1:1 im Hinspiel noch mit Toren gegeizt, gab's beim Wiedersehen gleich ein Dutzend Treffer zu bestaunen. Und aus blau-weißer Sicht gab es darüber hinaus den richtigen Sieger: Mit 7:5 setzten sich die Schulenburger Veteranen trotz 1:2-Halbzeitrückstand durch und verschafften sich so ein wenig Luft im "Tabellenkeller" der 3. Kreisklasse B2.
Dabei beginn das Nachbarschaftsduell überhaupt nicht erfreulich. Schon in der 2. Minute bekamen die Gäste einen berechtigten Achtmeter zugesprochen, den TSV-Schlussmann Sascha Möhring jedoch stark parierte. Derart spektakulär ging es allerdings nicht weiter. In einer insgesamt eher überschaubaren ersten Halbzeit gingen die Platzherren mit der ersten richtigen und wohl auch einzigen Chance durch Marco Kefel nach Vorarbeit von Debütant Tobias Tomaschewski in Führung (12.). Hüpede fand schnell die passende Antwort mit dem 1:1 (18.) und ging quasi mit dem Pausenpfiff sogar verdientermaßen in Führung (40.).
Was folgte, war eine völlig andere und deutlich turbulentere zweite Hälfte. Nach einer Systemumstellung auf Schulenburger Seite wurde das Spiel einerseits ziemlich wild, andererseits ging der TSV durch einen Doppelpack von Norman Schiering wieder in Führung (45., 49.). Diese währte allerdings nicht lang, die Gäste konnten abermals relativ flott ausgleichen (56.). Es sollte nun aber eine unglaublich effektive Phase der Platzherren folgen: Ein Schuss von Florian Klose unter die Latte nach kleinem Solo von der Mittellinie (65.), Schierings dritter Treffer nach starker Ballbehauptung von Tomaschewski (68.), Klose, der in der 70. Minute nach Schiering-Vorarbeit den Ball bloß noch über die Linie drücken musste, und Tobias Neu nach Vorarbeit von Patrick Stehr (73.) - schon stand es plötzlich 7:3.
In der Schlussphase hatten beide Mannschaften noch weitere gute Chancen, wobei lediglich Hüpede/Oerie zwei davon verwerten konnte (75., 79.), einmal davon per abermals berechtigtem Achtmeter. Ein Sonderlob gebührt an dieser Stelle noch Aushilfsschiedsrichter Steffen Mroz, der sich für weitere Einsätze geradezu aufgedrängt hat, und auch Torhüter Möhring. Das liest sich angesichts von fünf Gegentoren immer erstmal komisch, hat aber definitiv seine Berechtigung. Genauso erwähnenswert ist übrigens die Tatsache, dass es wie schon im Hinspiel ein absolut faires und angenehmes Derby war.