Dank einer enormen Willensleistung und deutlichen Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit haben die Herren des TSV Schulenburg die knifflige Aufgabe gegen den SV Steinkrug erfolgreich gelöst. Dass der Endstand 3:1 lauten würde, damit war nach einer guten halben Stunde definitiv nicht zu rechnen. Denn zu diesem Zeitpunkt lagen die Blau-Weißen zurück, befanden sich nach Gelb-Rot in Unterzahl und hatten bis dahin spielerisch kaum etwas auf die Kette bekommen. Aber der Reihe nach...
Während es beim Aufwärmen sogar leicht schneite, ließ sich pünktlich zum Anpfiff die Sonne blicken. Ein gutes Omen war das aus Sicht der Gastgeber allerdings nicht. Die präsentierten sich ungewohnt fahrig und reihten Fehlpass an Fehlpass. Die Bälle waren ruck, zuck wieder weg, und das noch nicht einmal vom Gast erzwungen. Steinkrug war latent gefährlich(er), ging aber eher glücklich in Führung, als sich eine Flanke von Diyar Cindo mit Unterstützung des Winds über Dennis Waldt hinweg ins lange Eck senkte (24.).
Wenig später ein weiterer Tiefschlag für den TSV: Christian Borchers sah, bereits verwarnt, wegen Ballwegschlagens berechtigt wie unnötig Gelb-Rot (34.). Das machte die Aufgabe natürlich nicht leichter und eine bittere Heimniederlage im Aufstiegsrennen wahrscheinlicher. Allerdings, wie das bekanntermaßen manchmal im Fußball so ist, sollte es in Unterzahl besser werden. Das jedoch nicht sofort, darüber darf auch der ausnahmsweise gut herausgespielte Ausgleich durch Markus Tomaschewski nicht hinwegtäuschen (39.). Mit einem 1:1 ging es in die Pause - und das war noch das Beste aus Schulenburger Sicht an diesem Nachmittag.
Als Gamechanger erwies sich die Umstellung von Vierer- auf Dreierkette, um defensiv endlich das Zentrum dichtzukriegen und trotz Unterzahl offensiv etwas zustande zu bringen. Hilfreich aber auch, dass den Gästen auf dem für sie ungewohnt großen Platz offensichtlich zunehmend die Kräfte ausgingen. Dass der TSV mit einem Mann weniger agierte, war jedenfalls nicht zu erkennen, im Gegenteil hatten die Gastgeber im zweiten Abschnitt ein deutliches Chancenplus, nutzten jedoch die ersten sich bietenden Hochkaräter nicht. Erst Matthias Stogniew konnte (im zweiten Versuch) Steinkrugs Schlussmann Daniel Fabich überwinden und sein Team belohnen (70.).
Die Gäste liefen derweil unzählige Male ins Abseits und schwächten sich dann durch einen ebenfalls völlig unnötigen Platzverweis auch noch selbst (80.). 10 gegen 10 also in der Schlussphase, das brachte zusätzlich Räume, die die Platzherren einmal auszunutzen wussten: Nach einem ganzen feinen Spielzug über vier, fünf Stationen schoss Stogniew zur Entscheidung ein (88.).