Deutlicher Schritt nach vorn

Trotz Aus im Kreispokal gegen Gestorf

Mit etwas Abstand lässt sich aus dieser Niederlage eine Menge Positives ziehen: Durch ein 1:2 (0:0) gegen den TSV Gestorf haben sich die Herren des TSV Schulenburg wie im Vorjahr bereits in der 1. Runde aus dem Kreispokal verabschiedet. So verschmerzbar eine (knappe) Niederlage gegen einen zwei Klassen höher spielenden Gegner ohnehin ist, so ärgerlich war sie angesichts des Spielverlaufs. Aber allgemein gilt: Als Mannschaft aus der 3. Kreisklasse wird man den Pott nicht holen, das Trainerteam betrachtete die Partie daher vielmehr als Testspiel.

Und ein solches hatte es kurz nach der eher misslungenen Stadtmeisterschaft und vor dem Ligastart zweifelsohne gebraucht. Die Defizite infolge einer durchwachsenen Vorbereitung waren in Koldingen nicht zu übersehen, die Fortschritte jetzt gegen Gestorf (1. Kreisklasse) allerdings zum Glück auch nicht. Dank einer starken ersten Halbzeit, die ein wenig an die Galaleistung vom Aufstiegsendspiel gegen Goltern III erinnerte, war das Weiterkommen greifbar. Doch noch mangelt es an der nötigen Physis, siehe Hälfte zwei...

Stogniew verpasst mehrfach den Führungstreffer

Der Reihe nach: Bei seiner Rückkehr nach Schulenburg registrierte auch der langjährige Trainer Thomas Grote, dass die erste Gelegenheit seinem alten und nicht seinem neuen TSV gehörte. Matthias Stogniew zog in der 8. Minute von rechts nach innen und schloss ab, das allerdings zu unplatziert. In einer zunächst sehr ausgeglichenen Partie hatten die Gäste die nächsten beiden Chancen, jeweils war "Oldie" Sascha Möhring im Kasten der Gastgeber auf dem Posten (15., 22.).

Die leichte optische Feldüberlegenheit wechselte in dieser Phase allerdings von den Gästen zu den Platzherren, was mit riesigen Chancen einherging. Nach starker Balleroberung steckte Hannes Lampe den Ball durch zu Stogniew, dessen Schuss jedoch zur Ecke abgewehrt wurde (22.). Spätestens mit der Doppelchance in der 34. und 35. Minute hätte Schulenburg in Führung gehen müssen, doch beide Male scheiterte der agile Stogniew frei vor dem gegnerischen Kasten. Es ging torlos in die Pause, und das war nach diesem Spielverlauf aus Sicht der Gastgeber kein gutes Ergebnis.

Gäste gehen in Hälfte zwei rasch in Führung

Mit Pause und Seitenwechsel riss bei ihnen nämlich ein wenig erwartbar der Faden. Nach einem Konter war Möhring in der 54. Minute zunächst noch stark zur Stelle, beim Nachschuss aber machtlos: 0:1. Die Gäste agierten nun zunehmend dominant, begünstigt wurde das durch die nachlassenden Kräfte und zwei frühe Wechseln bei der Heimelf. Und trotzdem hatte Kapitän Niklas Paland den Ausgleich auf dem Fuß, sein Abschluss geriet jedoch zu schwach (61.). Das Mehr an Chancen hatten nun aber ohne Frage die physisch überlegenen Gestorfer, etwa nach einer Ecke in der 68. Minute. Die vermeintliche Vorentscheidung gelang ihnen allerdings erst zehn Zeigerumdrehungen später mit dem 2:0.

Allerdings schalteten die Gäste in der Schlussphase gewollt oder mangels Kraft einen Gang zurück, was die Hausherren noch einmal zurückkommen ließ. Diese steckten nicht auf, stellten das System um und brachte mit dem eigentlichen Torhüter Dennis Waldt eine zweite, wuchtige Spitze. Und der ließ sich nach einem Fehlpass nicht lange bitten und hob den Ball aus knapp 40 Metern in der 89. Minute über den Torhüter hinweg zum Anschlusstreffer ins Gestorfer Tor. Tatsächlich bot sich Leon Reich in der Nachspielzeit noch die Chance zum Ausgleich, sein Schuss von der Strafraumgrenze war dann allerdings zu harmlos (90.+5).

Bleibt festzuhalten: Die erste Halbzeit macht in Gänze Mut, der aufopferungsvolle Kampf in der Schlussphase ebenfalls. Gearbeitet werden muss im August hingegen noch an der Physis. Last but not least: Eine möglichst schnelle Genesung sei dem verletzten Gestorfer Spieler auch an dieser Stelle gewünscht!