Drei Niederlagen am Stück: Trotz (nach wie vor) Platz vier waren die Herren des TSV Schulenburg vor dem Derby beim Koldinger SV II nun wirklich im Abstiegskampf angekommen. So eng, wie die Mannschaften in der 3. Kreisklasse 3 aktuell beisammen sind, kann man das zwar als kurios bezeichnen. Lustig ist das aus blau-weißer Sicht aber überhaupt nicht, denn nach wirklich ordentlichem Saisonstart darf der Blick nicht mehr nach oben gerichtet werden, vielmehr muss er nach unten gehen.
War die Leistung beim 1:2 bei Spitzenreiter SC Hemmingen-Westerfeld III noch ordentlich (Torschütze: Marcel Hirt), ist das 3:5 (nach 3:1-Führung) gegen Schlusslicht TV Badenstedt im Nachhinein eher als bodenlos einzuordnen (Torschützen: Dennis Schüler, Matthias Stogniew, Christian Rohrbach). Umso wichtiger war eine Reaktion beim Nachbarn. Die Vorzeichen standen schlecht, personell gebeutelter geht es schließlich kaum noch. Aber: Die wilde 13 lieferte ab. Am Ende stand ein verdienter wie eigentlich auch souveräner 3:1-Erfolg. Der fünfte Saisonsieg verschafft der Truppe im Kampf um den Klassenerhalt wieder etwas Luft.
Der Start auf seifigem Untergrund in Koldingen hätte auch kaum besser laufen können: Nach perfektem Steckpass von Reich chippte Stogniew nach gerade einmal 50 Sekunden den Ball über den gegnerischen Schlussmann hinein ins Netz, die frühe Führung (1.)! In der Folge hatten die Gastgeber vielleicht mehr Spielanteile, der TSV jedoch alles weitgehend im Griff und ein klares Chancenplus. In ein zweites Tor wurde das in der 36. Minute umgemünzt, als Leon Pervelz eine Vorarbeit von Stogniew lediglich noch veredeln musste. Die Vorentscheidung? Nur so halb, denn Stogniew flog kurz darauf mit Gelb-Rot vom Platz (40.). Man kann über alles streiten, unclever war's aber in jedem Fall. 50 Minuten Unterzahl also...
Schulenburg agierte im zweiten Abschnitt verständlicherweise noch etwas defensiver, Koldingen versuchte Druck aufzubauen, schaffte es aber nicht wirklich. Die Defensive der Gäste, angefangen bei den sehr präsenten Innenverteidigern Mike Gebhardt und Nils Lampe verteidigte fast alles weg, im Gegenteil roch es aufgrund einiger gelungener Konter eher nach 3:0 als 2:1. Benedikt Willms hätte es fast erzielt, Hannes Lampe schaffte es hingegen mühelos nach feinem Zuspiel von Hirt (71.).
Drops gelutscht? Jein. Also, im Prinzip schon, doch die Platzherren, die sich nicht aufgaben, kamen nach einem eher harmlosen Distanzschuss und dem unnötigen folgenden Abstauber doch noch einmal heran (80.). Brenzlig wurde es allerdings nicht mehr, die starke kämpferische Leistung der Blau-Weißen wurde belohnt, wobei diese auch spielerisch mehr Akzente hatten setzen können. Trotz Unterzahl. Alles fein also. Wichtig nur: nicht ausruhen, sondern daran anknüpfen!