Liebt man den Fußball dafür jetzt oder verdammt man ihn eher? Am Ende einer wenig erbaulichen Woche stand für die Altherren des TSV Schulenburg in der 3. Kreisklasse 3 eine 0:6-Niederlage beim FC Stern Misburg. Eine Klatsche, zumindest den nackten Zahlen nach, und die lassen sich nun mal nicht wegdiskutieren. Was bei fussball.de indes nicht herauszulesen ist: ansehnliche Spielanlage, überraschend viele herausgespielte Chancen, deutlich mehr Karma-Punkte. Bei den Gästen. Bringt nur so gut wie nichts.
Der Reihe nach: Die Trainingsbeteiligung am Montag war bescheiden. Aus vielerlei Gründen. Für Freitag sah es nicht besser aus. Eine Anfrage auf Verlegung wurde ohne jegliches Entgegenkommen abschlägig beschieden. Der Grund: Man wolle in die Winterpause. Wer will das nicht. Nun, wo kein Wille, da kein Weg. Also ging es ziemlich gerupft in die Landeshauptstadt.
Und dort ging es denkbar schlecht los, nämlich mit einem Blitzgegentor nach eklatantem Fehlpass im Spielaufbau. Als Dankeschön für die Nichtverlegung gab es also noch ein Gastgeschenk! Der weitere Verlauf der ersten Halbzeit lässt sich so zusammenfassen: Schulenburg zunächst sehr verhalten, mit zunehmender Spieldauer aber mutiger, mit Spielzügen, die allerdings meist zu keinem Abschluss kamen. Misburg made it simple: einfach immer langer Ball auf Mihai Crismaru, der macht schon was draus. Ja, muss man auch neidlos anerkennen: Mit dem Fuß ist er außergewöhnlich stark. Mit dem Fuß.
Im Anschluss an eine Ecke konterten sich die Gastgeber zum 2:0, per umstrittenem Neunmeter (!) stellten sie auf 3:0. Hinweis in eigener Sache: Herr Schiedsrichter, die beiden bei der Wette verlorenen Biere bitte zeitnah spendieren, Wettschulden sind schließlich Ehrenschulden (Ausschreibung des NFV-Kreis Region Hannover, Seite 51). Danke im Voraus!
Der zweite Durchgang begang aus Schulenburger Sicht genau so beschissen wie der erste: mit einem schnellen, wirklich vermeidbaren Gegentor. Danach wurde es aber deutlich besser: Der TSV spielte sich eine Vielzahl an Chancen heraus. Ja, die waren im Wortsinn herausgespielt. Allerdings stand mal der Misburger Torhüter im Weg, meistens fehlten aber eher wenige Zentimeter oder der Abschluss aus aussichtsreichsten Positionen war verkorkst. Trauriger Höhepunkt war der verschossene Neunmeter (s. o.) von Oldie Jörg nach Foul an Sturmtank Stehr. Im Gegenzug setzte es natürlich direkt wieder einen Gegentreffer...
Am Ende wurde es ein halbes Dutzend, das der FC Stern Crismaru seinen Gästen eingeschenkt hatte. Schulenburg hätte noch drei Stunden weiterspielen können, ohne an diesem Abend zwischen die Pfosten zu treffen. Aber angesichts der teilweisen Hitzigkeit wäre es definitiv keine gute Idee gewesen, noch drei Stunden weiterzuspielen. Immerhin hierüber dürfte Einigkeit bestehen.