Zuerst in aller Nüchternheit die Fakten: Der TSV Schulenburg besiegt den SV Weetzen mit 2:1 (1:0) und zieht in die 3. Runde des Kreispokals ein. Aber das ist Quatsch mit Soße: Das war einfach mal ein großer Auftritt bei feinstem Fußballwetter vor einer Kulisse, die riesig Spaß gemacht hat. Alles wie gemalt also. Und auch das ist Schulenburg: Anfangs trainierten auf dem B-Platz parallel der Nachwuchs und die Damen - ein reges Treiben einfach zum Verlieben.
Zum Spiel: Den ersten Warnschuss gab der Kreisligist aus Weetzen nach gerade einmal zehn Sekunden ab, ein Klassenunterschied war in der Folge aber bis zum Schlusspfiff nicht auszumachen. Die Gäste waren zunächst dezent spielbestimmend, den ersten Wirkungstreffer landeten jedoch die Männer in Blau und Weiß: Feines Solo Can Calik, Pass auf Mohammed Sanogo, der steckt durch zu Ingo Sasnal und der befördert das Leder links oben in den Winkel. Das 1:0 in der 32. Minute gehört in die Kategorie "sehr sehenswert". Weetzen nun wütend. Keine zwei Zeigerumdrehungen nach dem Führungstor musste Schulenburgs Keeper Sascha Möhring das erste Mal sein ganzes Können aufbieten, kurz darauf köpfte Robin Heilmann am leeren Tor vorbei (39.), dann musste erneut Möhring retten (41.) - und dann war zum Glück Pause. Durchschnaufen, Getränk holen. Aber bloß nicht trödeln!
Direkt nach Wiederanpfiff hatte Niklas Paland das 2:0 auf dem Fuß, doch sein Schuss wurde gerade noch so eben von der Linie gekratzt (46.). Kurz darauf zappelte der Ball im Netz der Roten, allerdings hatte Paland aus Abseitsposition ins Geschehen eingegriffen (47.). Es ging hin und her: Nach einer Ecke köpften die Gäste freistehend über den Kasten (49.), im Gegenzug rettete Weetzens Keeper in höchster Not gegen Sanogo (50.). Dann ein Lattenkracher des Kreisligisten (53.) - und kurz darauf der nicht unverdiente Ausgleich durch Marco Wilhelm, flach aus 20 Metern zentraler Position (57.). Luft holen für die Schlussphase lautete nun das Motto, es tat sich eine ganze Weile nicht mehr sonderlich viel. Erst in der 75. Minute hätte es wieder klingeln können, doch Markus Tomaschewski zielte nach einem Freistoß knapp links vorbei. Fünf Minuten später sogar eine riesige Doppelchance für den TSV: Den Kopfball von Daniel Süß konnte Weetzens Torwart noch nach vorn abwehren, da stand schon wieder Tomaschewski bereit - aber dieses Mal ging sein Versuch drüber. Würde es wirklich das erste Elfmeterschießen seit Menschengedenken in Schulenburg geben? Die Antwort ist bekannt: Nö! Sanogo setzte zum Solo an, flankte unter Bedrängnis in die Mitte, wo Kapitän Süß nur kurz seine Füße sortierte und dann in Gerd-Müller-Manier einschoss (84.). Kampf, Nachspielzeit, Abpfiff, Jubel. Deutschland ist Weltmeister. Oder so ähnlich.
Eine geschlossen starke Mannschaftsleistung wird mit der 3. Runde und einer extrem weiten Fahrt unter der Woche - entweder nach Steinhude oder Klein Heidorn - belohnt. Aber wer will darüber klagen? Süße Träume allerseits!
TSV Schulenburg
SV Weetzen
Fußball - Herren - Kreispokalspiel