Kompliment an den Spielplangestalter: So ein Finish musste dir erstmal ausdenken! Aber dazu später mehr, zunächst ein kurzer Rückblick: Die vergangene Saison schlossen die Herren des TSV Schulenburg auf Platz 9 (von 14) ab, mit 27 Punkten (viele hatten mehr) und 98 Gegentoren (keiner hatte mehr) ab. Ein Jahr später läuft man mit neuem Trainer (Thomas Grote) und gar nicht so vielen neuen Spielern auf dem dritten Rang ein. Mit 56 Punkten und 27 Gegentreffern. Schon eindrucksvoll.
Nicht ganz so extrem, aber trotzdem bemerkenswert parallel verlief die Saison für die SG Blaues Wunder II. Fast von Anfang an tummelten sich die beiden Mannschaften auf den Plätzen 3 und 4, ebenbürtig und fair (siehe Fairnesstabelle). Dass das Hinspiel mit 6:0 an den TSV ging, war auch einer fast schon unverschämten Portion Effizienz und fehlenden Stützen beim Wunder geschuldet. Das würde im Rückspiel nicht so laufen, das war allen klar. Und damit sind wir beim Finale um Platz 3.
Beide Teams gingen mit 55 Zählern und der klitzekleinen Hoffnung auf eine nachträgliche Aufstiegschance in das Spiel, das Wunder wählte mit dem Rucksack der schlechteren Tordifferenz direkt den Vorwärtsgang und schnürte den TSV zu Beginn in dessen Hälfte ein. Der Ball rollte noch nicht lange, da bewahrte Torhüter Sascha Möhring seine Elf mit einer sensationellen Dreifachparade vor dem frühen Rückstand (3.). Nach vorn ging aus Schulenburger Sicht wenig, aber der eine Abschluss reichte für die Führung: Timo Hackmann setzte sich mit einer feinen Einzelleistung nach einem flachen Freistoß von Benjamin Mehl im gegnerischen Strafraum stark durch und schob zum 1:0 ein (23.). Beide Spieler mussten übrigens kurz vor bzw. in der Halbzeitpause verletzungsbedingt ausgewechselt werden...
Immer wieder war im ersten Abschnitt ein Bein oder ein anderer Körperteil dazwischen gewesen, in der 51. Minute war der Ausgleich jedoch nicht mehr zu verhindern. Mit einem sehenswerten Drehschuss stellte Günes Demirer auf 1:1. Die Köpfe gingen aber nicht unten. Angefangen von Marcel Hirt an vorderster Front ackerten die Gäste bis zur Erschöpfung - und das wurde mit der erneuten Führung belohnt: Maximilian Hanke war es, der seine Mitspieler nach Zuspiel von Matthias Stogniew jubeln ließ (68.). Dieser sicherlich abermals etwas schmeichelhafte Treffer zeigte Wirkung beim Wunder - allerdings legten auch die Platzherren eine große Portion Moral an den Tag, sie rannten bald wieder mit Vehemenz an und glichen durch Felix Freudenberg erneut aus (86.). Das Spiel endete jedoch, wie es begonnen hatte: mit einer Glanztat von Möhring! Gelb-Rot für Tobias Tomaschewski kurz zuvor fällt in die Kategorie Zeitspiel. Dass es auch noch einen Foulelfmeter für das Wunder hätte geben müssen, braucht man nicht zu verschweigen. War andererseits auch schon deutlich über den angezeigten zwei Minuten Nachspielzeit.
Dritter also. Ein beinahe schon sensationeller Erfolg mit dem überhaupt nicht zu rechnen war. Sicherlich war der Mannschaft in der einen oder anderen Situation eher das Glück hold als noch in der vergangenen Saison, aber sie hat sich das durch enormen Trainingsfleiß - eine Trainingseinheit mit einstelliger Teilnehmerzahl gab es nicht - auch absolut verdient. Was auch immer jetzt noch kommt, Aufstiegsrunde, vorsorglich oder mit Konsequenzen, bleibt abzuwarten. Fest steht: Ein Teil der Mannschaft wird sich über Pfingsten auf Mallorca vergnügen. Mit Fokus und "Tunnelblick" auf nicht-sportliche Themen...
PS: Interessante Ergebnisse sind das immer am letzten Spieltag...
SG Blaues Wunder 2
TSV Schulenburg
1. Kreisklasse Region Hannover St. 4 · 26. Spieltag